„Das Gehirn ist eine großartige Sache, es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis zum Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten.“ — Mark Twain
Man spricht zwar nicht gern darüber, aber es ist die Realität: Ungefähr 80% aller Erwachsenen leiden zeitweise unter störendem Lampenfieber oder Auftrittsstress – eine der großen Karrierebremsen unserer Zeit. Dies betrifft Menschen aus allen Berufsgruppen und Hierarchie-Ebenen bis hin zum Vorstand – unabhängig von ihrer fachlichen Kompetenz!
Das muss nicht so sein, denn es gibt sehr wirksame Methoden für ein besseres Selbstmanagement, wie sie im Spitzensport schon lange Anwendung finden.
Wissenswertes zum Thema Lampenfieber
Dieses zeigt sich in unterschiedlichsten körperlichen Reaktionen wie Zittern, Schwitzen, Mundtrockenheit, Herzrasen, Magendrücken, Kniezittern, Übelkeit und Leere im Kopf, sowie in vielen anderen unangenehmen Symptomen.
Zunächst stellt das Lampenfieber eine normale Stressreaktion auf eine Situation dar, die unser Gehirn als bedrohlich einstuft. Hierbei läuft eine Jahrmillionen alte „fight or flight“- Reaktion ab: um schnell vor einer Gefahr fliehen oder sie bekämpfen zu können, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus und bringt damit das vegetative, unwillkürliche Nervensystem auf ein höheres Aktivitätsniveau. Die Folgen sind eine erhöhte Puls-, Atem- und Stimmfrequenz, sowie eine Steigerung des Muskeltonus und der Wachsamkeit.
Es ist wichtig zwischen leistungssteigerndem und dysfunktionalem, leistungsminderndem Lampenfieber zu unterscheiden. Als leistungssteigernde Erregung schafft das Lampenfieber die körperliche und seelische Voraussetzung zur Leistungsoptimierung. Viele große Künstler berichten, dass Lampenfieber ihnen erst den richtigen „Kick“ gibt und ihrem Auftritt Bravour und Genialität verleiht.
Es ist eine Frage der Intensität, ab wann Lampenfieber zum Störfaktor und zur Auftrittsangst wird. Hierbei kann es zu Qualitätseinbußen bis hin zu völliger Blockade kommen. Neben den körperlich fühlbaren Symptomen kommt es dabei zu Einschränkungen der Konzentration und der Gedächtnisleistung (Blackout).
Die Gründe für die Entstehung der Auftrittsangst sind individuell verschieden.
Der öffentliche Auftritt, ob auf der Bühne, im Konzertsaal, am Rednerpult, in der Vorstandssitzung, bei Prüfungen oder Bewerbungsgesprächen, wirkt wie ein Verstärker für die eigenen inneren Prozesse, wie zum Beispiel für persönliche Unsicherheiten, Selbstzweifel und Selbstabwertungen. Zusätzlich werden in herausfordernden Situationen unverarbeitete negative Auftrittserfahrungen wieder reaktiviert und damit die Unsicherheit und Selbstzweifel verstärkt.
Ziel des Auftrittscoachings ist es daher, sich bei öffentlichen Auftritten wohl in seiner Haut zu fühlen, um so einen optimalen Zugriff auf seine Fähigkeiten zu haben und seine persönliche Bestleistung präsentieren zu können.